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Zeit loszugehen

Für uns war es schon ein kleiner Wink, als Stefan vor Kurzem in unser Schlafzimmer kam und die Kleiderstange plötzlich auf dem Boden lag. BÄM - aus der Wand gekracht. Ob es an dem maroden Zustand der Wand lag oder an der Menge an neuen Kleidern, mit denen wir uns für die nächsten zwei Jahre eingedeckt haben, sei mal dahingestellt.

 

Aber eins wurde uns klar: Es ist endlich Zeit loszugehen! Zeit, unsere Übergangswohnung hinter uns zu lassen. Denn das war sie: Eine Wohnung nur für den Übergang. Das hatten wir mit der Zeit schon fast wieder vergessen. Wir beide lieben es, es uns schön zu machen, egal wo wir sind. Da fällt es manchmal schwer, das alles wieder hinter sich zu lassen.

 

Wie gut, dass Stefans Kleiderstange sich entschieden hat, diesen Ablösungsprozess einzuleiten :). Und wenn manches aus der Verankerung fällt oder durch Umzugsstress und unbeobachtete Nachbarskinder fast ein Brand verursacht wird, dann ist es wohl tatsächlich Zeit zu gehen. 

 

Wie gut, dass wir in all dem Loslassen nicht aus unserer Verankerung fallen können. Durch Gott, der uns hält.

Die letzten Wochen waren geprägt von Ausmisten, Wegwerfen, Sachenbesorgen, Packen und vor allem einem: Abschiednehmen. Wir merken, wie manchmal unsere Vorfreude auf das, was kommt, von all diesen Dingen überschattet wurde und es uns viel Kraft gekostet hat und immer noch tut.

Die Wohnung ist ausgeräumt, die Koffer sind gepackt und heute Abend werden wir schon im Flugzeug sitzen und unsere Reise nach Malawi, unserem neuen Zuhause, starten. Die Emotionen spielen verrückt und auch Respekt und Angst begleiten uns.

 

Aber da ist sie doch, die Vorfreude auf das, was kommt. Das Vertrauen, dass wir nicht alleine gehen und das Wissen, dass wir in erster Linie, egal, was kommt, uns an Gott festhalten dürfen!

 

Wir gehen nicht alleine, wir wissen, Gott geht mit und viele Menschen begleiten uns auf unserer Reise.

Bei all dem Auf und Ab der letzten Tage und manchem Schmerz ist und bleibt ER unsere Konstante.