FAQ

Hier findest du Fragen, die uns immer wieder gestellt werden.

Warum geht ihr ins Ausland?

Für uns beide war irgendwann klar, dass wir uns beruflich für andere Menschen einsetzen wollen, mit Menschen arbeiten möchten. So kam es, dass Debora zunächst mit dem IJFD (Internationaler Jugendfreiwiligendienst) ein Auslandsjahr gemacht hat und sich danach zu einer Ausbildung als Kinderkrankenschwester entschloss und Stefan nach seiner Ausbildung als Kfz.-Mechatroniker den Studiengang "Evangelische Theologie im interkulturellen Kontext" wählte. Neben dem sozialen Aspekt war es uns auch wichtig, das Ganze in Verbindung mit unserem Glauben zu tun, denn wir glauben, dass Gott in seiner Liebe und Gnade allen Menschen begegnen und helfen möchte. Wo, war uns zunächst einmal egal. Wir konnten uns sowohl vorstellen in Deutschland zu bleiben, als auch im Ausland zu arbeiten, was in diesem Bereich nicht unüblich ist. Wir haben uns dann Verschiedenes angeschaut und auch mit der Liebenzeller Mission Gespräche geführt. Und dann waren es viele kleine Momente und Erlebnisse, in denen in uns immer mehr die Überzeugung gewachsen ist, dass unser Weg ins Ausland führt. 

Warum ausgerechnet nach Malawi?

Um ehrlich zu sein, fragen wir uns das selber manchmal. Natürlich gibt es viele sachliche Gründe, warum es sinnvoll ist, dass Menschen nach Malawi gehen, um in der Missions- und Entwicklungszusammenarbeit tätig zu sein. Aber warum gerade wir? Es waren ein paar Punkte, die uns gezeigt haben, dass unser Weg nicht nur ins Ausland, sondern nach Malawi führt. Da war ein gemeinsames Herzklopfen bei unserem ersten Kontakt mit der Arbeit in Malawi, da waren viele Gespräche mit Freunden und der Familie, ob sie sich das bei uns vorstellen können. Da war ein Kurzpraktikum im Land, dass uns viele wertvolle Einblicke gegeben hat. Aber neben all diesen Dingen empfinden wir eine klare Berufung in diesem Land zu arbeiten. Und wir sehen in den vielen kleinen "Zufällen" und Erlebnissen, die uns im Entscheidungsprozess begleitet haben, Gottes Führung und seine Wegweisung, dass unser Weg nach Malawi führt. Schreibt uns gerne an, wenn euch interessiert, wie wir Gott in dieser Zeit erlebt haben.

 

Facts about Malawi?

Malawi hat den Spitznamen "Das warme Herz Afrikas". Damit sind aber weniger die hohen Temperaturen im Land gemeint, sondern mehr die Menschen im Land, die dafür bekannt sind, dass sie ein warmes und freundliches Herz haben. Malawi liegt im Südosten Afrikas und ist ungefähr 1/3 mal so groß wie Deutschland. Es leben 18 Millionen Menschen im Land, von denen die meisten die Nationalsprache Chichewa sprechen oder verstehen. Daneben ist Englisch als Geschäftssprache weit verbreitet. Nachbarländer sind Sambia, Mosambik und Tansania. In Malawi befindet sich mit dem Malawisee der dritt größte Süßwassersee Afrikas. Die Währung im Land ist der Malawi-Kwacha.

Was gibt es für Herausforderungen im Land?

 

Armut:

Malawi gehört zu den ärmsten Ländern der Welt. Gerade in den ländlichen Gebieten gibt es kaum medizinische Versorgung und daher Krankheiten wie Malaria und Aids, die weit verbreitet sind. Die Leidtragenden sind besonders die mehr als 1 Mio. Kinder, die als Halb- oder Vollwaisen unter harten Bedingungen leben müssen. Die Ernährung im Land ist alles andere als abwechslungsreich. Meistens gibt es Maisbrei und ein wenig Gemüse (Tomaten, Zwiebeln, Blätter), bei festlichen Anlässen auch mal Hühner- oder Ziegenfleisch.

Niedriger Altersdurchschnitt:

Malawi ist zudem ein sehr junges Land. Das durchschnittliche Alter liegt in Malawi bei ca. 17 Jahren (als Vergleich Deutschland mit ca. 45 Jahren). Viele junge Menschen zieht es in die Städte, sie erhoffen sich dort eine Zukunftsperspektive und Wohlstand. Daraus entsteht nicht selten Perspektivlosigkeit, weil das Leben in der Stadt nicht den erhofften Wohlstand bringt. Dazu kommt der westliche Einfluss, der in den Städten immer mehr zu spüren ist und durch den junge Malawier oft vor kulturelle Herausforderungen gestellt werden. 

Spirituelle Not:

Malawi ist ein sehr spirituelles und religiöses Land. Ca. 70-80 % der Malawier bezeichnen sich als Christen, jedoch sind viele noch tief in ihrem traditionellen Geisterglauben verwurzelt. Oft folgt daraus ein unfreies Leben, indem Menschen gebunden und unglücklich sind und zudem in starker Angst leben.

Was gibt es für Projekte vor Ort?

Die Liebenzeller Mission arbeitet schon seit 1992 in Malawi. Momentan ist dort ein 12-köpfiges Team, das mit viel Erfahrung, Expertise und Leidenschaft verschiedene Projekte betreibt und unterstützt. Die Projekte der Liebenzeller Mission in Malawi zielen darauf ab, in den oben beschriebenen Bereichen Hilfe zu leisten, Entwicklungszusammenarbeit zu fördern, Menschen zu befähigen und Gottes Liebe weiterzugeben:

  • "Ubwenzi": Bildungsprojekt im ländlichen "Chilonga" Gebiet. Durch einen Kindergarten und eine Schule soll verhindert werden, dass Armut an die nächste Generation weitergegeben wird.
  • "Chisomo": Ausbildungszentrum für Malawier, die hier zu Pastoren und Schreinern ausgebildet werden. Durch dieses Projekt werden Malawier dazu befähigt, selbstständige geistliche Leiter für ihr Volk zu werden.
  • Hilfe im humanitären Bereich: Brunnenbauprojekte, Ernährungsprogramme, schnelle unbürokratische Hilfe in Notlagen
  • Christliche Jugendarbeit und Unterstützung einheimischer Gemeinden
  • Ein christlicher Radiosender "Radio L"

 

Zu den einzelnen Projekten:

Was macht ihr in Malawi?

Wir gehen nicht einfach alleine nach Malawi, sondern schließen uns dem Team der Liebenzeller Mission vor Ort an. Wir werden in Malawi zuerst für 2 Jahre in eine ländliche Gegend ziehen, um dort die Kultur und Landessprache Chichewa zu lernen und erste Beziehungen aufzubauen. Danach ist geplant, dass wir in die zweitgrößte Stadt Malawis ziehen - nach Blantyre. Genau dort wollen wir ein neues Projekt in Kooperation mit der Kirche vor Ort aufbauen mit den Schwerpunkten Jüngerschaft und Social Media. Die Idee dahinter ist zum einen, persönlich in Jugendliche in der Stadt zu investieren, ihnen zu helfen, eine hoffnungsvolle Perspektive für ihr Leben zu entwickeln und ihre Identität als junge malawische Christen zu stärken. Zum anderen soll dieses Projekt als Plattform für junge Männer und Frauen in Malawi dienen, die es ihnen ermöglicht, ihr kreatives Potential zu entdecken und zu nutzen. Wir wollen Ermutiger und Möglichmacher sein, damit junge Malawier ihre Gaben entdecken und für Gott und ihr Land einsetzen können.

 

Für wie lange wollt ihr das machen?

Wir haben uns keine Grenze für unsere Arbeit in Malawi gesetzt. Geplant ist also auf jeden Fall, das Ganze langfristig zu machen. Es kann jedoch immer auch sein, dass wir aus unterschiedlichen Gründen zurück nach Deutschland kommen und es für uns nicht in Malawi weitergeht. Das hoffen wir zwar nicht, aber können auch nicht einfach sagen: Für immer und ewig Malawi! Unser Einsatz dort läuft in Jahreszyklen ab. Das heißt wir gehen Stand jetzt im Sommer 2021 für 2 Jahre nach Malawi, um die Sprache Chichewa zu lernen, in der Kultur anzukommen und erste Schritte im Projekt zu gehen. Dann kommen wir für 1 Jahr zurück nach Deutschland, um über unsere Erfahrungen zu berichten und unser Projekt vorzustellen. Danach geht es dann immer in 4-Jahres-Terms mit einem Jahr Deutschland dazwischen raus.

Mal ganz grob in die Zukunft geplant könnte das dann so aussehen:
  • 2021-2023: 2 Jahre Malawi (Sprache, Kultur, erste Schritte)
  • 2023-2024: 1 Jahr Deutschland (Reisedienst)
  • 2024-2028: 4 Jahre Malawi 
  • 2028-2029: 1 Jahr Deutschland

Was treibt euch an?

Was uns antreibt, ist die Überzeugung, dass es heute Menschen braucht, die bereit sind, Gottes Liebe weiterzutragen, dort hin wo Gott sie gebrauchen möchte. Wir beide haben erlebt, dass Gott real ist und wie erfüllend und sinnvoll ein Leben mit ihm ist. Das wollen wir weitergeben und mit anderen teilen. 

Unser Herz schlägt dafür:
  • Persönlich in Menschen zu investieren, ihnen Freunde zu sein, Gemeinschaft zu leben
  • Gemeinsam Glauben zu leben.
  • Praktisch zu helfen, wo Hilfe benötigt wird
  • Gemeinsam Kreativität auszuleben, Potential zu entdecken, Gaben zu fördern, Neues zu wagen

Bei all dem glauben wir, dass Gott lebendig ist und uns Menschen und Situation zeigen wird, denen wir Freunde, Helfer, Hoffnungsbringer sein können. So wie es in Joh 12,26 Jesus selbst auf den Punkt bringt: Wir wollen dort sein, wo Jesus ist, um ihm zu dienen.

Wie bereitet ihr euch auf Malawi vor?

Eigentlich war geplant, dass wir für 6 Monate nach Toronto (Kanada), in eine der multikulturellsten Städte der Welt, gehen, um dort in verschiedene Kulturen Einblick zu  bekommen und unser Englisch aufzufrischen. Da dies aus verschiedenen Gründen nicht möglich war, haben uns die Verantwortlichen der Liebenzeller Mission sehr kurzfristig ein Alternativprogramm organisiert: Corona bedingt war es uns nur für zwei Monate möglich, nach Brighton (UK) zu gehen, wo wir eine englische Sprachschule besuchten. Ein gutes Englisch brauchen wir vor allem, um die malawische Landessprache Chichewa lernen zu können. Das Leben in einem englischsprachigen und kulturell fremden Kontext sollte uns zudem dafür vorbereiten, was es heißt, in einer fremden Kultur Fuß zu fassen. Seit Januar 2021 sind wir nun wieder in Deutschland und bereiten uns, so gut es geht, mit einer Online-Sprachschule und vielen verschiedenen Online-Seminaren von zuhause aus vor. Geplant ist, dass wir im August 2021 nach Malawi ausreisen werden.

Wie kann man euch unterstützen?

Wir gehen nach Malawi, aber das könnten wir niemals ohne Unterstützer. Wir möchten dich einladen, Teil unserer Arbeit und Hoffnungsbringer für Malawi zu werden. Das kannst du auf unterschiedliche Art und Weise machen, hier zwei einfache Möglichkeiten:

Gebet:

Gebet brauchen wir, weil wir der festen Überzeugung sind, dass es den entscheidenden Unterschied macht, wenn Menschen beten. Unsere Arbeit vor Ort ist umsonst, wenn Gott nicht durch uns wirkt, uns Liebe für die Menschen schenkt, denen wir begegnen, und wenn er nicht der ist, der uns lenkt und leitet.

Darum, bete gerne für uns, auch jetzt schon in unserer Vorbereitungszeit. Infos dazu bekommst du immer wieder durch unsere Rundbriefe oder gerne auch privat.

 

Spenden:

Unsere Arbeit in Malawi wird ausschließlich durch Spenden finanziert. Die Menschen dort könnten die Projekte vor Ort niemals selbst finanzieren und auch die Mitarbeiter vor Ort nicht unterhalten. Deshalb braucht es Menschen aus wohlhabenderen Ländern, die bereit sind etwas von ihrem Reichtum abzugeben und in Menschen und Gottes Arbeit zu investieren. Du kannst uns und unsere Arbeit einmalig oder gerne regelmäßig, bspw. durch einen Dauerauftrag, finanziell unterstützen. Infos dazu findest du hier. Wenn du Fragen zur Finanzierung hast, melde dich sehr gerne bei uns. 

Wer oder was ist die Liebenzeller Mission?

Die Liebenzeller Mission ist ein freies evangelisches Missionswerk und arbeitet mit rund 250 Mitarbeitern in 20 Ländern und auf allen Kontinenten der Erde. Als gemeinnützige Organisation finanziert sie sich allein durch Spenden. Dass die Liebenzeller Mission ein christliches Missionswerk ist, bedeutet, dass hinter allem, was sie tut, der Herzschlag und die Überzeugung steht, dass der Glaube an Jesus Christus ein sinnvolles, hoffnungsvolles und ewiges Leben möglich macht. Deshalb auch das Motto „Mit Gott von Mensch zu Mensch“. 

Was heißt "Mit Gott von Mensch zu Mensch" konkret?

  • Humanitäre Hilfe für Menschen in akuten Notlagen und existentieller Armut
  • Gründung und Aufbau von christlichen Gemeinden im Ausland mit dem Ziel einer stabilen, einheimischen Leitung 
  • Durchführung von Hilfsmaßnahmen mit dem Ziel der Integration in Kirchen-  und Gemeindeprojekte vor Ort
  • Beratung und Begleitung durch Missionare vor Ort

Und eben weil christlicher Glaube und praktische Hilfe zusammengehören, unterstützt die Liebenzeller Mission personell und finanziell medizinische, technische und soziale Projekte. Deshalb gehören zum Team der Missionare weltweit neben Theologen auch Sozialarbeiter, technisch ausgebildete Mitarbeiter und medizinisches Personal.

 

Mehr Infos zur Liebenzeller Mission findest du außerdem...

Bringt Missionsarbeit langfristig überhaupt etwas?

Nachhaltigkeit ist für die Liebenzeller Mission sehr wichtig, daher arbeitet sie weltweit mit rund 60 Partnerkirchen und -organisationen zusammen. Gemeinden werden in Partnerschaft gegründet und Projekte werden gemeinsam mit den einheimischen Partnern entwickelt und umgesetzt. So gelingt es, einseitigen Abhängigkeitsverhältnissen vorzubeugen und die Selbstständigkeit der Menschen vor Ort zu fördern. Nachhaltigkeit bedeutet für uns vor allem in Menschen zu investieren, in ihre Bildung, Persönlichkeit und ihren Glauben. Es gibt einige Geschichten von Leitern und einflussreichen Menschen im Land, die vor Jahren durch Programme und Freundschaften zu Missionaren geprägt wurden und die jetzt selbstständig und unabhängig in ihren Bereichen voran gehen.